Die Altenburger Kartenmacher Spielkartensammler Spielkarten sammeln  


1509
Einige Spielkarten des KM (MERT)EN HOCKENDORFF mit einem Wasserzeichen von 1509 hängen als Kopie im Altenburger Spielkartenmuseum.
(Die Originale liegen im Heimatmuseum Hohenleuben.)

1543
Ein Kartenmacher Namens CHRISTOFF HECKENDORF wohnt in Pauritz (Ort vor der Stadt).
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1552
Ein Kartenmacher Namens CHRISTOFF HECKENDORF beschwert sich beim Rat wegen des Verkaufes fremder Karten.
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1593
Ein Kartenmacher Namens MICHAEL HOCKENDORF kauft Haus Burggasse 9.
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1625
Ein Kartenmacher Namens MICHAEL HECKENDORFF wurde zur Neujahrsmesse in Leipzig vom Rat belangt.
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1629
Ein Kartenmacher Namens MICHEL HÖCKENDORFF beschwert sich gegen eine Klage vom Rat sein Haus wegen Pest zu räumen.(c) Gerd Matthes
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1664
Ein Kartenmacher Namens ANDREAS KNOBLAUCH aus Zwickau bittet in einen Schreiben an den Herzog Friedrich Wilhelm, um die Erlaubnis in Altenburg wohnen und Karten machen zu dürfen. Am 21.03.1664 erhielt selbiger seine Konzession und am 07.08.1665 erlangte er das Altenburger Bürgerrecht.
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1675
Der Kartenmacher und Calentrist MICHEL HECKENDORFF wird begraben, mit dieser Eintragung endet eine über
100 jährige Familientradition.
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1730
Am 14.11.1730 wendet sich der Kartenmacher CHRISTIAN HOFFMANN wegen einer Konzession in einem Schreiben an den Herzog Friedrich II.  Er erhält hier am 27.02.1731 ein "Privilegium mit dem Verboths-Recht wider mehrere Kartenmacherei in hiesigem Fürstenthum, jedoch daß dene Chramern der Einkauf und Vertrieb auswärtig gefertigter Karthen nach wie vor frey bleibe". Hoffmann hatte schon ein bewegliches Arbeitsleben hinter sich. Er kam ursprünglich aus Dreden und hatte am 03.06.1724 ein Privileg von Markgrafen Georg Wilhelm von Brandenburg-Preußen zur  Betreibung einer Kartenmanufaktur in der neu angelegten Stadt St. George am See (heute ein Stadtteil von Bayreuth).  Danach arbeitete er in Leipzig bis er dann nach Altenburg kam. Hier wohnte er zuerst in der Amtsvorstadt Unterpauritz. Bereits am 25.06.1742 erwarb Hoffmann in Oberpauritz ein Haus für 50 Gulden. Er kauft danach weitere Häuser und wird in den Akten sogar als Meister Christian Hofmann genannt. Am 22.01.1750 stirbt "Christian Hoffmann, der Kartenmacher vor dem Pauritzer Thor im Alter von 58 Jahren".
 
1752
Etwa mit der Einführung der Spielkartensteuer im Jahre 1752 durch Herzog Friedrich III ist der Kartenmacher Gottfried Heinrich Pfeifer (1713-1761) bekannt. Pfeiffer bekommt dadurch ein Vorschuss (Darlehen) zur Anschaffung von Werkzeuge und Materialien. “Der Vorschuß bey den Charten Macher Gottfried Heinrich Pfeifer soll bestehen in 10 Th. zu Forme zu Piqiet Charten. 10 Th. zu Scheeren,  7 Th. zu einer Preße, 6 Th. zu allerhand Werkzeug. Gesamt 33 Th. dazu werden 4 Wochen dieses anzuschaffen erfordert, nach diesen könnte er in 14 Tagen 12 Dutzend, das Dutzend a 12 gr. verfertigen. ... Altenburg, den 21.10.1752”  Im März hatte er noch eine Reihe von Probestücken vorlegen müssen: “derselbe zwar eingestanden, wie sein zeitheriger Vertrieb nach denen hierbey angefügten Proben größtentheils in geringen und schlechten Sorten bestanden und er aus Mangel des Verlags zu Anschafung feinern Papiers und des benöthigten Handwerks Geräths sich nicht auf Fertigung guter Charten noch nicht einlassen können,...” Pfeifer war bereits 12 Jahre in Leipzig tätig gewesen und kam mit Frau und Familie nach Altenburg. 1761 verstarb Gottfried Heinrich Pfeifer, "ein Cartenmacher alhier auf der Paritzergaße" mit 47 Jahren.
 
1755

Der Kartenmacher Johann Adam Koch (1723-1810) stamm ursprünglich aus Hirschberg an der Saale und hatte bevor er nach Altenburg kam, 10 Jahre in Leipzig (1745-1755) bei dem Kartenmacher Heinrich Christian Körster (auch Kirst genannt, stammt ebenfalls aus Hirschberg) als Geselle gearbeitet. Koch erwarb am 12-09.1755 das Altenburger Bürgerrecht und wird als Kartenmacher und Schneidergeselle geführt. 1783 wird Koch bei seiner zweiten Vermählung als "Cattun und Leinwandglätter" bezeichnet. Er hat sich wohl von der Spielkartenfertigung zurückgezogen. 1810 starb er im Alter von 86 Jahren.

 
1762

Die Witwe Rebecca Magdalena Pfeiferin wohnte seit dem 24.02.1762 bei ihren Verlobten, den Kartenmacher Johann Gottfried Oelschlegel (1722-1785), als Hausgenossin in der Neustadt 6. Oelschlegel hatte bereits 29.01.1762 das Altenburger Bürgerrecht erworben. Oelschlegel verstarb 1785 im Alter von 63 Jahren.(c) Gerd Matthes

 
1784

Der einzige Sohn des Kartenmachers Gottfried Heinrich Pfeifer, Christian Gottlieb Pfeifer wird ebenfalls Kartenmacher. Er wird am 06.02.1784 mit den Hauskauf Neustadt 5 mit Garten für 300 Gulden und den Erwerb des Altenburger Bürgerrechts aktenkundig. Pfeifer verstarb bereits am 19.11.1804 im Alter von nur 58 Jahren.

1799
Ein weiterer Kartenmacher Namens PFEIFER, JOHANN KARL FRIEDRICH (1765-1835) ist bis 1792 in Leipzig nachweisbar. Pfeifer erhält am 07.05.1799 das Altenburger Bürgerrecht. Bereits 1800 und 1803 kam Pfeifer in Verdacht ungestempelte Karten oder welche mit nachgemachten Abstemplungen zu verkaufen: “... dem starken Verdacht eines nachgemachten Stempels deßen sich Pfeifer bedienen muß... Gleichwohl dürfte Pfeifer, wenn es deshalb fernerhin auf sich beruhen sollte, ... immer weiter zum Nachteil der Stempel Caße und selbst des zweiten Charten Fabricanten Oelschlägel, der seine Charten in beträchtlichen Quantitaeten ganz ordentlich zum Stempeln einreichet und mit Pfeifer auf diese Weise nicht gleichen Preis beym Verkauf halten kann fortsetzen. ... Altenburg den 6.10.1803”. 1816, 1821 und 1831 wird Pfeifer wiederum wegen falscher Kartenstempel sowie wegen verbotenen Spieles (Hasardspiel) bestraft. Der Kartenmacher Johann Friedrich Pfeifer wohnte 1814 als Hausgenosse Teichstraße 6. Am 03.01.1835 stirbt Pfeifer im Alter von 69 Jahren an Brustfieber.
 
1831
Die Brüder THEODOR UND WILHELM KUNKELY erbitten um eine Konzession zur Herstellung von  deutschen Spielkarten. Wilhelm Kunkely erlernte das Kartenmacherhandwerk bei seinem Oheim Pfeiffer und in der Leipziger Spielkartenfirma C. H. Zoelke. Die Firma Kunkely besteht nur 2 Jahre.
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1832
Die Brüder OTTO und BERNHARD BECHSTEIN (später, im Jahre 1852, auch WILHELM LOUIS BECHSTEIN) bekommen am 09. Nov. 1832 eine Konzession und firmieren von nun an unter der Bezeichnung "Herzogliche Sächsische Altenburgische Concessionierte Spielkartenfabrik Gebrüder Bechstein".(c) Gerd Matthes
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1864
Der ehemalige Arbeiter der Bechstein´schen Spielkartenfabrik FRIEDRICH AUGUST HERMANN CHRIST bekommt trotz Einspruch der Bechstein´s eine Konzession zur Herstellung von Spielkarten. Damit soll ein Monopol der Bechstein´s in Sachsen Altenburg verhindert werden.
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1870
Nach dem Tod von Christ übernimmt ADOLF REUSCHEL die Firma, ab 1872 dann Carl Reuschel, später nur noch Vertrieb von Spielkarten.
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1886
Nach mehrmaligen Besitzerwechsel der Bechstein´schen Fabrik bezeichnen sich die Besitzer RICHARD KÜHNE und ARTUR PLEISSNER als Altenburger Spielkartenfabrik A. G.
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1893
Übernimmt die Fabrik Herr CARL SCHNEIDER, der spätere Mitbegründer des Altenburger Spielkartenmuseums " Skatheimat ". Er firmiert bis 1897 unter dem Namen "Altenburger Spielkartenfabrik Schneider & Co.". Unter Schneider gewinnt die Firma an technischen, künstlerischen und gestalterischen Niveau.
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1897
Verkauf an die "VEREINIGTE STRALSUNDER SPIELKARTENFABRIK AG." die zu dieser Zeit schon ein  Monopol in Deutschland anstrebte. Firmiert wurde unter der Bezeichnung "Vereinigte Stralsunder Spielkartenfabriken AG  Abteilung Altenburg vormals Schneider & Co.".
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1931
Verlagerung des Firmensitzes von Stralsund nach Altenburg neue Benennung als "Vereinigte Altenburger und Stralsunder Spielkartenfabriken A. G." Marke "(V)ASS".  Monopolstellung in Deutschland wird ausgebaut. Es folgten Aufkäufe von bedeutenden Spielkartenfirmen wie Bernhard Dondorf in Frankfurt und Johann Peter Bürgers in Köln.
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1945
Besetzung Altenburgs durch die Russen, im Werk wird vorerst weitergearbeitet. Auf Befehl der SMA Nr. 124/126 wird das Werk dann unter Sequester gestellt.
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1946
Vom 11. April bis 15. Juli erfolgte die totale Demontage des Werkes, die sich auch auf die Bestände des Spielkartenmuseums erstreckte (seither verschollen, vermutlich aber in Russland noch vorhanden, siehe Artikel über Spielkartenmuseum).
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1948
Am 03. Mai Aufnahme der Produktion und Wiedereröffnung der "Altenburger Spielkartenfabrik" als Landeseigner Betrieb des Landes Thüringen.
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1957
Wird die Firma ein VEB-Betrieb (Volkseigener Betrieb)  Name "VEB Altenburger Spielkartenfabrik, Altenburg Thüringen".
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1971
DDR-weite Kombinatsbildung, nun Zugehörigkeit zur ZENTRAG (Druckwerke Reichenbach) als Altenburger Spielkartenfabrik (Werk II).
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1990
Staatlich geforderte Umbildung in eine GmbH i. G.
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1991
Treuhandbetrieb "Altenburger Spielkartenfabrik GmbH" wird durch die Treuhand an die Firma "F. X. Schmid, Vereinigte Münchener Spielkartenfabriken GmbH & Co. KG " verkauft; Name "Altenburger Spielkartenfabrik GmbH".
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1996
Die Altenburger Spielkartenfabrik verliert am Bundesgerichtshof in Karlsruhe den Namensstreit gegen die Firma "ASS Altenburger und Stralsunder Spielkartenfabriken A. G.". Leinfelden/Echterdingen. Neuer Name "Spielkartenfabrik Altenburg GmbH".
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1996
Der Spieleverlag "Ravensburger" übernimmt die Firma F. X. Schmid und somit auch die Spielkartenfabrik Altenburg GmbH.
Die Produktionsstätte in Prien wird geschlossen und die komplette Fertigung von Spielkarten nach Altenburg verlegt. Altenburg soll als Kompetenzzentrum für Spielkartenfertigung in Europa ausgebaut werden.
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1998
Die Firma "Berliner Spielkarten GmbH & Cie." mit Vertrieb in Darmstadt und der Produktionsstätte in Berlin, werden ebenfalls vom Ravensburger Spieleverlag übernommen. 
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1999
Die Produktion von "Berliner Spielkarten" wird schrittweise bis 2001 nach Altenburg verlagert und der Standort in Berlin geschlossen.
2002
Der internationale Spielkartenhersteller Cartamundi mit Hauptsitz in Turnhout, Belgien, zu deren Firmengruppe auch der ASS Spielkartenverlag gehört, übernimmt von der Ravensburger Gruppe die Spielkartenfabrik Altenburg. Damit werden die seit 1946 auf Grund der Nachkriegsergebnisse getrennten Firmen und Marken ASS und ALTENBURGER unter einem Unternehmensverbund wieder zusammengeführt. Seit Juni 2002 werden nun wieder die beliebten und weltweit bekannten ASS-Spielkarten in Altenburg produziert.

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